Biomarker

Parkinson

Im Rahmen der Frühphase der Parkinsonerkrankung breitet sich der neurodegenerative Prozess der aktuellen Studienlage nach entweder über das gastrointestinale oder das olfaktorische System aufsteigend in das Gehirn aus. Somit sind andere, nicht cerebrale Komponenten wie beispielsweise das enterische Nervensystem für die Gewinnung von Bioproben bereits in der Frühphase der Erkrankung recht einfach zugänglich und somit Ziel der aktuellen Suche nach krankheitsspezifischen Biomarkern. Folgende Materialien werden aktuell auf parkinsonspezifische Biomarker (z.B. typische alpha-Synuclein- Ablagerungen) untersucht:

  1. Blutproben: in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern untersuchen wir Blutproben von Patient:innen mit Parkinsonsyndrom oder Frühzeichen der Parkinsonerkrankung auf pathologisches alpha-Synuclein.
  2. Darmbiopsien: in Kooperation mit der interdisziplinären Endoskopie des UKSH Kiel, unter der Leitung von PD Dr. Mark Ellrichmann (https://www.uksh.de/innere1kiel/Funktionsbereiche/Endoskopie/Allgemein.html), sowie der Arbeitsgruppe für Neurogastroenterologie des Anatomischen Instituts Kiel unter der Leitung von Dr. rer. nat. Francois Cossais (https://www.anatomie.uni-kiel.de/de/forschung/neurogastroenterologie) erfolgt eine histopathologische und molekularbiologische Charakterisierung der Darmwand von Betroffenen mit Parkinson, Multisystematrophie oder REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Darüber hinaus erfolgt eine weiterführende Differenzierung der Form und Aggregatbildung von alpha-Synuclein.
  3. Hautbiopsien: In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von PD Dr. Kathrin Doppler (Universitätsklinikum Würzburg), sowie mit Prof. Oliver Bandmann der Universität Sheffield (Sheffield Institute for Translational Neuroscience, United Kingdoms; https://www.sheffield.ac.uk/neuroscience/staff/bandmann) erfolgt eine histopathologische Untersuchung von Hautbiopsien in Hinblick auf Funktion und Aufbau von Fibrolasten, sowie Ablagerungen von phosphoryliertem Alpha-Synuclein in Nervenfasern bei Betroffenen mit REM-Schlaf-Verhaltensstörung.
  4. Mikrobiom: Gemeinsam mit dem Institut für klinische Molekularbiologie (IKMB https://www.ikmb.uni-kiel.de/) untersuchen wir die Zusammenhänge zwischen oralem und enteralem Mikrobiom und der Entstehung der Parkinson-Erkrankung.
  5. Geruch der Haut: Ebenfalls gemeinsam mit dem Institut für klinische Molekularbiologie (IKMB  https://www.ikmb.uni-kiel.de/) sowie in Kooperation mit der Abteilung für Lebensmitteltechnologie der CAU Kiel (https://www.foodtech.uni-kiel.de/de/Labor) und dem Michael Barber Centre for Collaborative Mass Spectrometry der University of Manchester (https://www.mbc.manchester.ac.uk/) erfolgt eine Analyse von Hautabstrichen auf spezielle Eiweiß- und Fettmoleküle, sowie Veränderungen des Haut-Mikrobioms bei Patient:innen mit idiopathischem oder atypischem Parkinsonsyndrom oder REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Diese Studie folgt vorangegangenen Beboachtungen, dass Parkinsonpatient:innen einen spezifischen Geruch der Haut aufweisen, dessen Erforschung weitere Erkentnisse über Ursachen der Erkrankung, aber vielleicht auch die Entwicklung eines neuen Biomarkers ermöglichen kann.
  6. Immunologie: Gemeinsam mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. rer. nat. Petra Bacher und Prof. Dr. rer. nat. Andreas Hutloff des Instituts für Immunologie der CAU Kiel (https://immunologie-kiel.de/) erfolgt eine Analyse von Blut- und Nervenwasserproben, um Aspekte zur Immunpathogenese der Parkinsonerkrankung zu untersuchen.

 

 

 

Arbeitsgruppen der Neurologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

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