Peronalisierte Medizin

Abb. 1 Erstellung somatosensorischer Profile mithilfe der Quantitativen Sensorischen Testung

In den überwiegend humanexperimentellen Studien, die in der Sektion für Neurologische Schmerzforschung und –therapie durchgeführt werden, wenden wir neurophysiologische Methoden vorwiegend zur Testung der Funktion dünner Nervenfaserafferenzen an. Das gemeinsame Ziel hierbei ist eine genaue Schmerzcharakterisierung und darauf aufbauend eine Mechanismen-basierte, personalisierte Schmerztherapie zu etablieren.

Diesem Ziel begegneten wir mittels Implementierung der Quantitativen Sensorischen Testung (QST) in die neurologische Routinediagnostik. Die Quantitative Sensorische Testung (QST) ist ein Verfahren, welches zur Quantifizierung positiver und negativer sensorischer Symptome genutzt wird und somit die Erstellung sogenannter somatosensorischer Profile ermöglicht (s. Abb.1). Diese Profile stellen  eine mögliche Grundlage zum Ansatz der Mechanismen-basierten Schmerztherapie dar.

Die erst kürzlich zu dieser Thematik publizierten Arbeiten, welche im Rahmen eines europäischen Netzwerk-Projektes mit Beteiligung unterschiedlicher Schmerzzentren in Europa (Europain, Innovative Medicines Initiative, IMI: gefördert durch Industrie und Europäische Union) entstanden sind, haben ebenfalls den Stellenwert somatosensorischer Profile und damit einhergehender Schmerzmechanismen-basierter (personalisierter) Therapie herausgehoben (s. Abb.2). Die Folge war eine neue Empfehlung der European Medicines Agency (EMA). Diese schrieb in ihrer “Guideline on the clinical development of medicinal products intended for the treatment of pain” vom 22.12.2016: “…Thus, the development of new medicinal products may increasingly be targeted at particular subgroups of patients for whom the mechanism of action of the new medicine is most suited….”

 

Arbeitsgruppen der Neurologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

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