Dystonie

 

Unter einer Dystonie versteht man die unwillkürliche Verkrampfung der agonistischen und antagonistischen Muskulatur und gehört zu dem großen Gebiet der Bewegungsstörungen. In der Arbeitsgruppe Dystonie geht es sowohl um Studien zur Pathophysiologie als auch um neue Therapieansätze.

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit sind die sogenannten fokalen Dystonien, also Dystonien, die lokal begrenzt an Gesicht, Hals, Arm oder Bein auftreten können. Einen besonderen Fokus legen wir hierbei auf die aufgabenspezifischen Dystonien, bei denen es zu einer Verkrampfung der Muskulatur während der Durchführung spezifischer Aufgaben (Schreiben, Musizieren, Bedienung einer Tastatur, Golf spielen) kommt.

Besonders interessieren wir uns für die Netzwerkstörung, die der Dystonie vermutlich zugrunde liegt. Dazu gehört beispielsweise eine maladaptive kortikale Plastizität im sensorischen und motorischen Kortex bei Patienten mit einem Schreibkrampf, eine aufgabenspezifische Dystonie, die während des Schreibens auftritt. Hier konnte eine fehlerhafte Inhibierung als Ursache festgestellt werden.

Dazu hat unsere Arbeitsgruppe neurophysiologische Untersuchungen durchgeführt, aber auch ein Re-Training Programm entwickelt mit dem Ziel, die maladaptive Veränderung zurück zu trainieren. Darüber hinaus gibt es Untersuchungen, die gezeigt haben, dass auch das Kleinhirn in der Pathophysiologie eine Rolle spielt. Hier führte unsere Arbeitsgruppe fMRT Studien und Konnektivitätsanalysen durch, um die Rolle des Kleinhirns insbesondere beim Schreibkrampf näher zu beleuchten.

Unsere Arbeitsgruppe arbeitet Hypothesen basiert, und bedient sich hier im Rahmen von Kooperationen verschiedener Messmethoden. Zudem sind wir an nationalen und internationalen Projekten beteiligt, in denen es darum geht, Deine Datenbank zu etablieren, genetische Ursachen zu untersuchen oder neue therapeutische Interventionen zu etablieren.  

 

Arbeitsgruppen der Neurologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

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